Jüdische Bürger in Höxter

Juden am König-Wilhelm-Gymnasium

Das 1867 zunächst als Progymnasium gegründete und 1872 zur Vollanstalt erhobene König-Wilhem-Gymnasium in Höxter war für lange Jahrzehnte das einzige Gymnasium im bis 1974 bestehenden Altkreis Höxter. Es war aus einer evangelischen Selecta hervorgegangen und bot für die evangelischen, aber auch für die jüdischen Kinder und Jugendlichen der Umgebung die Möglichkeit, hier das Abitur abzulegen. Erst allmählich wurde das Gymnasium dann auch von den katholischen Familien der Umgebung angenommen.
Unter anderem daraus erklärt es sich auch, weshalb der Anteil der jüdischen Schüler in den ersten Jahrzehnten mit fast 10 Prozent deutlich höher lag als der Anteil der Juden in der Einwohnerschaft und erst nach und nach auf ihren ungefähren Bevölkerungsanteil herabsank. Insgesamt 163 jüdische Schüler haben das Gymnasium von 1867 bis 1933 besucht und ihr Schicksal ist repräsentativ für das Schicksal der Juden in Deutschland.
25 von ihnen wanderten vor 1933 aus, weit überwiegend in die USA.
44 flohen im Dritten Reich ins Exil, 3 von ihnen wurden von dort deportiert.
32 wurden im Holocaust ermordet, davon 3 nach ihrer Flucht ins Exil.
8 fielen als Soldaten des Ersten Weltkriegs.
• 45 starben vor dem Holocaust.
• Das Schicksal von 9 ehemaligen Schülern ist bisher unbekannt.

Schicksal jüd. Schüler KWG