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Monografie Jacob Pins – Künstler, Sammler, Freund

13JACOB PINS MONOGRAFIE In Martha Lebensteins Wohnung in Tel Aviv hängt ein Bild der Wassermühle in Stadtlohn. Das kleine Aquarell weist die Signatur „O. Pins“ auf, darunter die Jahreszahl 1934. Anlass für seine Entstehung war eine Fahrradtour zu den Verwandten im Münsterland. Die Mutter von Marthas ver- storbenem Mann Walter Lebenstein und Ottos Vater Leo Pins waren Geschwister, Otto und Walter also Cousins. Zu den wenigen Überlebenden der Familie Pins zählte neben Otto und Walter deren Vetter Helmut aus Wolbeck bei Münster, der dem Schicksal seiner in Riga verschollenen Eltern und vier Geschwister Hildegard, Werner, Ilse und Anni entging, indem er rechtzeitig nach Australien, von dort später nach Israel auswanderte. Seine Witwe Judith lebt heute hochbetagt in Karmiel/Galiläa. Walter Leben- stein, 1915 geboren, emigrierte 1934 nach Palästina und arbeitete als Installateur für Gas, Wasser und Elektrizität zunächst in einem Kibbuz, dann sechs Jahre beim engli- schen Militär. In späteren Jahren führte er als Touristguide Gruppen durch Jerusalem und legte dann gelegentlich auch bei seinem Cousin, dem inzwischen berühmten Künstler, Station ein. Seiner Witwe hat er eine dicke Mappe mit Skizzen, Zeichnungen und Drucken sowie Zeitungsartikeln über den Vetter Jacob Pins hinterlassen. Martha: „Walter sammelte alles, was Jacob wegwerfen wollte.“ Schon mit zwölf Jahren war Otto entschlossen Ma- ler zu werden. Der Vater war von diesem Plan jedoch wenig begeistert und tat alles, um den Jungen davon abzubringen. Doch die Entscheidung lag letztlich noch in weiter Fer- ne, zunächst würde Otto auf jeden Fall erst einmal Abitur machen. Er ließ sich aber nicht daran hindern, sich inzwi- schen intensiv mit Kunst zu befassen: „Ich zeichnete und malte, wo und wann immer ich konnte, verschlang alles, was ich über Kunst und Künstler gedruckt finden konnte.“ Von seinen Zeichnungen und Malereien aus dieser Zeit sei „leider nichts übrig geblieben“, merkte der 74-Jährige rückblickend an. Eine Ausnahme ist das Bild im Besitz von Martha Lebenstein. I m Gedächtnis haften blieben Jacob Pins lange Gespräche über Kunst mit Dr. Richard Fran- kenberg, einem engen Freund der Familie, den der junge Otto „Onkel Richard“ nannte und der „meine Neigung gegenüber meinem Vater verteidigte“. Auch die Mutter habe oft seine Partei ergriffen: „Von ihr hatte ich wohl die musische Seite mitbekommen. Sie war in ihrer Jugend in Gesang und Klavier ausgebildet worden. Beides hat sie leider nur selten hören lassen, obwohl man sagte, dass sie sehr gut in beidem war. Ebenso hatte sie Malun- terricht bekommen, und ein paar ihrer Ölbilder schmück- ten unsere Wände.“ Auch das Haus des Arztes Dr. Frankenberg und seiner Frau Änne in der Corveyer Allee 5 in Höxter hing nach Erinnerung von Jacob Pins „voller Bilder“, insbe- sondere von Professor Franz Hoffmann von Fallersleben und von Jochen Hoffmann von Fallersleben, mit dem Frankenbergs eng befreundet waren, darunter das gro- ße Bild „Dreizehnlinden“mit dem Motiv des von Bäumen A b s c h i e d f ü r i m m e r

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