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Monografie Jacob Pins – Künstler, Sammler, Freund

symbolische Baubeginn des Forums Jacob Pins im Heister- man-von-Ziehlbergschen Adelshof gefeiert werden. Jacob Pins, der aus gesundheitlichen Gründen an dem Festakt nicht teilnehmen konnte, schrieb aus Jerusalem, er sei sehr gerührt über die Grundsteinlegung für ein Museum, das in seinem Namen und im Namen seiner Eltern eingerichtet werde, nicht zuletzt deswegen, weil „dadurch meine Arbei- ten und mein Lebenswerk ihren Platz in Höxter finden und zu einem kulturellen Zentrum beitragen können“. Bereits im Juni 1999, anlässlich des 50-jährigen Be- stehens der Bundesrepublik Deutschland, hatte sich Jacob Pins in das Goldene Buch der Stadt Höxter eingetragen. Nachdem er neun Jahre zuvor zum Ehrenbürger der Stadt Jerusalem ernannt worden war, verlieh ihm seine Geburts- stadt am 15. September 2003 das Ehrenbürgerrecht. Bür- germeister Hermann Hecker sprach von einem „Tag der Versöhnung“. Trotz aller leidvollen Erfahrungen, trotz des Verlustes seiner Heimat, trotz des Verlustes seiner Familie, seiner Freunde, seiner Glaubensgenossen, trotz allen Leides, das er in seinem Leben erfahren musste, habe Jacob Pins den Weg zu den Stätten der Kindheit und Jugend zurück- gefunden. Mit der Ehrenbürgerschaft schloss sich aus Sicht des Vorsitzenden der Jacob-Pins-Gesellschaft, Dr. Dieter Schuler, ein Kreis: „Sie sind wieder Bürger von Höxter und wir sind stolz darauf.“ Zu einer bewegenden Wiederbegegnung kam es, als Mitglieder der Jacob-Pins-Gesellschaft im Oktober 2005 nach Jerusalem reisten. Gleich nach der Ankunft erhiel- ten sie die bestürzende Nachricht: Jacob Pins ist in der Nacht zuvor wegen schwerwiegender Herzprobleme ins Krankenhaus eingeliefert worden. Trotz seines kritischen Gesundheitszustands ließ sich der 88-Jährige mit großem Interesse über die Fortschritte der Baumaßnahmen für das Jacob-Pins-Forum informieren. Als sich die Besucher am Krankenbett von ihm verabschiedeten, gab er ihnen die Bit- te mit auf den Weg: „Grüßen Sie alle, die mich kennen!“ Jacob Pins sollte noch einmal nach Hause zurück- kehren. Er spürte, dass sein Leben zu Ende ging. In einem Telefongespräch mit dem Vorsitzenden der Jacob-Pins- Gesellschaft verabschiedete er sich von den Freunden in Höxter. Inmitten all dessen, was er liebte und was sein Le- bensinhalt war, schlief er am 4. Dezember 2005 in seiner Wohnung in der Ethiopiastreet friedlich ein. In einem Raum dieses Hauses, in dem Elsa Pins den Künstler bis zu seinem Tod betreute, hing das Ölbild „The River Weser“ (Abb. 60), das im Jahr 2000 in einer Ausstellung in Jerusalem zu se- hen war. Im Katalog dazu heißt es: „Die Anspannung, die er einst fühlte, ist verschwunden und er hat seinen Frieden mit Deutschland gemacht. Seine bildliche Darstellung des Flusses betont daher eher Sanftheit als Anspannung und er verschmilzt grüne, purpur- und cremefarbene Töne, um einen pastellähnlichen opaleszierenden Effekt zu erhalten. Mit nur einem Farbakzent, dem orangefarbenen Licht in den Wäldern der entfernten Hügel, versucht er anzudeu- ten, dass dieses leere, ruhige Land bewohnt ist. Ein Ge- fühl von Frieden wird geweckt – ein perfektes Symbol für das, was der Künstler Pins auslösen will.“ In der Erinne- rung der Freunde in Deutschland, die sein Vorbild als Ver- pflichtung betrachten, klingt die sanfte Stimme nach, mit der er sich am Ende der Telefongespräche verabschiedete: „Shalom, Shalom.“ Christine Longère „Wir haben einen Traum …“

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