Juden in Bödexen, Brenkhausen,
Godelheim, Lütmarsen
Juden in Bödexen
Eine eigene jüdische Gemeinde hat es in Bödexen nie gegeben, ebenso wenig wie einen eigenen Friedhof oder einen Gebetsraum. Für die Juden lag es näher, sich im nahen Fürstenau mit seiner großen jüdischen Gemeinde niederzulassen, wo auch die Verdienstmöglichkeiten besser waren. Zwar unterstützte der Bödexer Bürgermeister um 1780 ausdrücklich die Niederlassung des Juden Gottschalck Gerson aus Albaxen, und in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts siedelten sich auch Angehörige der Familie Eppstein in Bödexen an, zogen dann aber im ersten Drittel des 19. Jahrhundert nach Höxter und in andere Orte. Auch die Familie Isenberg, die wohl nach 1800 nach Bödexen kam, lässt sich nur für einige Jahrzehnte dort nachweisen. Mit dem preußischen Gesetz „Die Verhältnisse der Juden betreffend“ von 1847 wurde Bödexen (zusammen mit Brenkhausen und Löwendorf) offiziell der Synagogengemeinde Fürstenau zugeschlagen, zu der die Bödexer Juden schon immer gehört hatten, und man zählte hier eine jüdische Familie mit 4 Personen. Bereits 1858 lebten keine Juden mehr in Bödexen.
Juden in Brenkhausen
Wie in vielen anderen kleinen Dörfer gab es in Brenkhausen nie eine eigene jüdische Gemeinde, ebenso wenig wie einen Friedhof oder einen Betraum. Die Juden zogen lieber in das nahe Höxter oder in Dörfer mit großen jüdischen Gemeinden wie Ovenhausen oder Fürstenau. Deshalb wurde die Brenkhäuser Juden mit dem preußischen Gesetz „Die Verhältnisse der Juden betreffend“ von 1847 (zusammen mit Bödexen und Löwendorf) offiziell der Synagogengemeinde Fürstenau zugeschlagen. Zu dieser Zeit gab es Brenkhausen zwei jüdische Familien mit fünf Personen, die sich nach 1800 und bis in die zweite Hälfte des Jahrhunderts hier niedergelassen hatten. Dabei handelte es sich um die Familie des aus Fürstenau zugezogenen Samuel Rose und des in diese Familie eingeheirateten Samuel Katz aus Albaxen. Alle verzogen um 1875 nach Höxter.
Juden in Godelheim
In dem Dorf Godelheim ist nach den vorhandenen Informationen neben vereinzelten anderen Juden nur die Familie des in Ottbergen geborenen Salomon Netheim verzeichnet, der dort in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts etwa 30 Jahre lang seine Geschäfte betrieb. Auch die sieben Kinder der Familie wurden in Godelheim geboren. Die Familie verzog jedoch zwischen 1875 und 1880 nach Höxter, um dort ein Bekleidungsgeschäft zu eröffnen.
Juden in Lütmarsen
Nach allen bisher bekannten Quellen hat es in Lütmarsen zu keiner Zeit jüdische Einwohner gegeben, was sich sicher aus der Nähe zu den großen jüdischen Gemeinden in Höxter und Ovenhausen erklärt, die den Juden mehr Sicherheit und einen größeren Raum zur wirtschaftlichen Entfaltung boten.