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Monografie Jacob Pins – Künstler, Sammler, Freund

In den 1930er Jahren entwickelte sich in der Weststadt Jerusalems eine Art exildeutscher Montmartre. Eine gro- ße Zahl deutsch-jüdischer Musiker, Dichter, Maler, Archi- tekten, Verleger bevölkerten die Cafés um die Ben Yehuda Street. Was sie verband, war das gemeinsame Schicksal, die Sprache und die kulturelle Verwurzelung. „The Ger- man connection“ titelte die Zeitschrift „Israel Scene“ 1985. Zwei Ausstellungen in Jerusalem nahm sie zum Anlass um daran zu erinnern, dass viele der bedeutendsten Künstler und Kunstlehrer des Landes entweder in Deutschland ge- boren oder dort ausgebildet seien. Namentlich erwähnt werden Josef Budko, Mordecai Ardon, Jakob Steinhardt, Isidor Aschheim: „Sie brachten nicht nur ihr stilistisches und kulturelles Erbe als deutsche Juden mit, sondern auch ihre Fähigkeiten als professionelle Künstler und Lehrer, mit denen sie einen hohen Qualitätsstandard für die nächste Generation setzten.“ 11 In die „berühmte Linie“ der Künstler aus Deutschland ordnete die Zeitschrift auch Jacob Pins ein, dessen seit 1942 entstandenen Holzschnitte das Is- rael Museum zu diesem Zeitpunkt in einer Retro­spektive zeigte. Jacob Pins sagte von sich, er sei von der deutschen Kultur „durchtränkt“, und wies darauf hin, dass sein erster Linolschnitt Goethes Porträt darstellte, dessen 100. To- destag 1932 gefeiert wurde. In ihrem Nachruf zum Tod von Jacob Pins bezeichnete die Jerusalem Post den vielfach geehrten Künstler und Sammler als „einen der letzten der Hunderte von Yekkes (deutsche Juden), die die Bereiche Kunst, Literatur und Medizin in Jerusalem zwischen 1935 und 1965 beherrschten“. Zurückgeführt wird die gelegentlich ironisch, oft aber auch als Ehrentitel verwendete Bezeichnung „Yekke“ auf die unterschiedlichen Bekleidungsgewohnheiten der Eingewanderten, die eng mit ihrem kulturellen Hintergrund zusammenhingen. Während die aus östlichen Ländern Stammenden häufig knielange Mäntel trugen, bevorzug- ten Juden mit westeuropäischem Hintergrund gewöhnlich das kurze Jackett. Auf ihrer Flucht vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten hatten die Juden aus Deutschland, wenn irgend möglich, Kunstwerke, Bücher und Möbel E i n m a l Y e k k e , i m m e r Y e k k e

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